Sonntag, 11. November 2012

Erschöpft sein

Nicht jede Erschöpfung ist gleich ein Burnout. Für mich ist es wichtig anzuerkennen, dass ich immer mal wieder erschöpft bin. Ein Zustand, den ich nicht vollkommen vermeiden kann. Umso wichtiger finde ich es zu wissen, woran ich meine Erschöpfung erkennen kann. Ich merk es vor allem daran, wenn ich keine Offenheit mehr für andere besitze. Dafür hab ich irgendwo mal das Wort "Mitgefühl-Erschöpfung" gefunden. Ich finde es sehr passend, weil ich dann tatsächlich in meinem Mitgefühl erschöpft bin.

Laura van Dernoot Lipsky hat in dem Buch "Trauma Stewardship - An Everyday Guide to Caring for Self While Caring for Others" (englischsprachig)  16 Kennzeichen für Mitgefühl-Erschöpfung ("The 16 Warning Signs of Trauma Exposure Response) festgehalten:
  • sich hilflos und hoffnungslos fühlen
  • das Gefühl haben, niemals genug tun zu können
  • nur noch auf eine Sache fokussiert sein
  • weniger Kreativität haben
  • keine Komplexität mehr erfassen können
  • Probleme klein reden
  • chronisch erschöpft sein/ körperliche Leiden haben
  • nicht zuhören können/ Kontakt vermeiden
  • in Gedanken abschweifen
  • sich ausgeliefert fühlen
  • Schuldgefühle haben
  • Angst haben
  • wütend und zynisch sein
  • nicht empathisch sein/ abgestumpft sein
  • Süchte haben
  • sich für unverzichtbar halten

Kommen dir Aspekte davon vertraut vor? Aus der Vergangenheit oder wie es dir jetzt gerade geht? Vermutlich kein Grund zur Panik. Es ist wichtig, dass du dir Zeit für dich nimmst. Geh aufmerksam mit deiner Erschöpfung und den Auswirkungen davon um. Sprich mit einer anderen Person darüber und überlegt gemeinsam, was dich gerade unterstützen könnte.

Auf der Seite vom Trauma Stewardship Institute (englische Website) gibt es mehr Informationen zum Buch, das ich allen, die andere unterstützen oder politisch aktiv sind, sehr empfehlen kann: http://traumastewardship.com/the-book/inside-the-book/

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